Freiwillige Feuerwehr Gundelfingen

Die Freiwillige Feuerwehr Gundelfingen in ihrer heutigen Konstellation als Gesamtfeuerwehr besteht seit dem 21. Januar 1994.

Bei der Gründung der Gesamtwehr am 21.01.1994 wurden der Gundelfinger Kommandant Alfred Lapp zum Gesamtkommandanten und der Kommandant der Abt. Wildtal Jürgen Schmelzer zum Stellv. Gesamtkommandant gewählt.

Nach dem Ausscheiden von Jürgen Schmelzer wurde Axel Heiden im Jahr 2006 zum Stellv. Kommandant gewählt. 2011 wurde Jürgen Vögele als stelv. Kommandant gewählt.

Dem Verwaltungsrat gehören außer den Kommandanten Jens Lapp noch Jürgen Vögele, Matthias Gehri, Bernhard Merz, Alexander Holzmann, Matthias Mack, Michael Wernet, Michael Fiedler, Christian Iwertowski, Florian Hiesel, sowie Thomas Baumann als Schriftführer und Marcus Binger als Jugendwart an.

Es war nicht ganz selbstverständlich, dass aus den freiwilligen Feuerwehren Gundelfingen und Wildtal eine Gesamtfeuerwehr gebildet werden soll. Vor allem im Wildtal befürchtete man große Einschränkungen in der so wichtigen Selbständigkeit.

Die Jahre aber zeigten, dass trotz oder gerade durch die gemeinsame Führung, der selbständige Charakter beider Wehren beibehalten wurde. Die Wehren bilden gemeinsam eine starke Truppe, was sich auch bei der technischen Ausrüstung zeigt.

  • Im Bereich der Jugendarbeit fanden die Feuerwehren Gundelfingen und Wildtal schon früher zusammen. Seit dem 03. April 1992 gibt es eine gemeinsame Jugendfeuerwehr die von Marcus Binger als Jugendfeuerwehrwart geleitet wird.

Freiwillige Feuerwehr Gundelfingen - Abt. Gundelfingen -

  1. Die Freiwillige Feuerwehr Gundelfingen wurde am 10. Dezember 1942 ins Leben gerufen. Aber bereits vor diesem Zeitpunkt gab es natürlich einen Feuerschutz in der Gemeinde.

Aus den vorhandenen Unterlagen geht hervor, dass Mitte des 18. Jahrhunderts sich die Gemeinde Gundelfingen zusammen mit Denzlingen und Vörstetten eine Feuerlöschspritze angeschafft hat. Diese stand in Denzlingen unter der Gemeindestube, so dass man sie im Brandfalle erst aus der Nachbargemeinde herbeischaffen musste. Aber dafür bezahlten Gundelfingen und Vörstetten auch nur jeweils ein Viertel der Instandhaltungskosten, während Denzlingen allein für die restliche Hälfte aufzukommen hatte.

Im Jahre 1820 wurde die Spritze jedoch verkauft und erst 1936 wurde nach mehreren Querelen bei Johannes Bürklin in Mülheim eine neue Spritze bestellt.

1930 erhielt Gundelfingen ein Wacht- und Spritzenhaus, das aber auch als Archiv und Ortsarrest Verwendung fand.

Das erste noch vorhandene Verzeichnis der Löschmannschaften stammt aus dem Jahr 1875. Die Gemeinde musste nach den polizeilichen Vorschriften über das Feuerlöschwesen jährlich eine Liste mit den namentlich aufgeführten Mannschaften der vorgesetzten Dienststelle vorlegen. Die eingesetzten Bürger waren in 4 Mannschaften eingeteilt. Jede Mannschaft hatte einen Obmann und einen Stellvertreter. Der erste Kommandant der Feuerwehr war Bartholomäus Maier. Die Mannschaften setzten sich folgendermaßen zusammen:

1. die Löschmannschaft; sie bestand aus 20 Mann
2. die Rettungsmannschaft; sie bestand aus 33 Mann
3. die Mannschaft der Wasserträger; sie bestand aus 51 Mann
4. die Wachmannschaft; sie bestand aus 20 Mann.

Verglichen mit der damaligen Einwohnerzahl von 753 Einwohnern kann festgestellt werden, dass bei einer Zahl von 124 Mann fast alle männlichen Einwohner für den Feuerlöschdienst und somit zum Dienst der Allgemeinheit eingesetzt waren. - Heute sieht das Verhältnis natürlich ganz anders aus, bei 65 aktiven Feuerwehrleuten und rund 12.500 Einwohnern, wobei man allerdings auch die viel bessere und modernere Ausrüstung berücksichtigen muss.

Für die Gründung der heutigen Freiwilligen Feuerwehr Gundelfingen stellten sich am 10. Dezember 1942, 22 Männer für diesen freiwilligen Dienst zur Verfügung. Wehrführer war Max Kiefer, der Vater des langjährigen Kommandanten und heutigen Ehrenkommandanten Kurt Kiefer. Die erste Zusammenkunft fand am 31.01.1943 statt unter Leitung von Kreisführer Eberhardt aus Freiburg. Es fand eine Besichtigung der Geräte und des Geräteraumes statt, wobei man feststellte, dass dieser für die bestellte Motorspritze zu klein war. Daher wurde das Gemeindehaus in der Vörstetter Straße als Gerätehaus ausgewählt.

Der erste Feuerwehrdienst, der heute allgemein als Feuerwehrprobe bezeichnet wird, wurde auf den 07.02.1943 festgelegt. Da die Feuerwehr im Februar 1943 der damaligen SS unterstellt wurde, hatten die Feuerwehrdienste zunehmend militärischen Charakter, was sich vor allem durch das viele Exerzieren zeigte. Die erste richtige Löschübung wurde von der Wehr am 31.12.1943 durchgeführt.

Durch Genehmigung des damaligen Bürgermeisters Müller wurde am 24.06.1944 die Feuerwehrkasse gegründet. Der Gründungsfond betrug 200 Mark; als Kassenwart wurde Emil Lupberger bestimmt.

Den ersten Einsatz in Gundelfingen hatte die Feuerwehr am 29.12.1944, als nach dem Abwurf von 2 Phosphorbomben durch Feindflieger ein Brand entstanden war, der aber rasch gelöscht werden konnte.

Am 15.09.1953 wurde eine Alarmsirene auf dem Dach des Rathauses montiert.

Am 04.04.1955 erfolgte der Umzug in ein neues Feuerwehrgerätehaus.

Nach 14 Jahren Amtszeit legte am 17.12.1955 Kommandant Max Kiefer sein Amt nieder. Nach einer Übergangszeit von etwa 5 Wochen, in der Hugo Kropf die Leitung übernommen hatte, wurde am 21.01.1956 der Sohn des alten Kommandanten, Kurt Kiefer zum neuen Wehrführer gewählt. Seit der Gründung kam unsere Wehr bis zum Jahr 1962 insgesamt 8 mal zum Einsatz. Allein im Jahr 1944 wurde 4 mal zum Löschen von Bränden ausgerückt. Außer den Jahren 1946 und 1952 mit je 1 Einsatz und dem Jahr 1954 mit 2 Einsätzen sind keine Alarmierungen verzeichnet. Dies sollte nun anders werden. Ab dem Jahr 1963 verging bis heute kein Jahr mehr ohne den Einsatz der Feuerwehr. Am 29.05.1976 wurde die Feuerwehr zu einem Flugzeugabsturz nahe der Bahn alarmiert. Zu einem Großbrand in einem Autohaus musste die Feuerwehr am 13.01.1979 ausrücken und 1992 zu einem Verkehrsunfall mit radioaktiven Stoffen.

Seit 1993 sind es jährlich mehr als 50 Einsätze und das mit steigender Tendenz. Auch hat sich das Einsatzgebiet total verändert, war es früher das Feuer das der Wehr ihren Namen gab, so liegt das heutige Einsatzfeld der Feuerwehr überwiegend in der Technischen Hilfeleistung.

Am 27.12.1982 machte der damalige Bürgermeister Oskar Binninger den ersten Spatenstich zum heutigen Feuerwehrgerätehaus und am 07.04.1984 konnte das neue Domizil bezogen werden.

Heute verfügt die Feuerwehr Gundelfingen über ein ELW, LF 16/12, HLF20, GW-T, älteres LF8 und LF 8 Baujahr 1987, zwei MTW. Eine Mannschaftsstärke von 65 aktiven Feuerwehrmännern und -frauen, davon 26 ausgebildete Atemschutzgeräteträger.

Vier Kreisausbilder für Grundausbildung, Truppführer und Atemschutz.

Am 01.01.1981 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet, die auch heute noch von Jugendfeuerwehrwart Marcus Binger geführt wird und der zur Zeit 33 Jugendliche angehören.

Am 28.01.1995 wurde in Gundelfingen die Altersmannschaft ins Leben gerufen. Die 15 Kameraden der Altersmannschaft werden von Ehrenkommandant Alfred Lapp geführt.

Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Gundelfingen vom 10.12.1942 bis heute

1. Max Kiefer 10.12.1942 bis 17.12.1955
2. Emil Huber 1947 bis 01.09.1949 (eingesetzt von der französischen Beatzungsmacht)
3. Hugo Kropf 17.12.1955 bis 21.01.1956 (übergangsweise bis zur Kommandantenwahl am 21.01.1956)
4. Kurt Kiefer 21.01.1956 bis 03.12.1993
5. Alfred Lapp 03.12.1993 bis 09.12.2011
6. Jens Lapp 09.12.2011 bis heute

Der erste Kommandant Max Kiefer, wurde am 21.01.1956 zum Ehrenkommandanten ernannt und Kurt Kiefer, der 4. Kommandant, am 03.12.1993. Am 09.12.2011 wurde Alfred Lapp mit seinem Ausscheiden aus dem Feuerwehrdienst zum Ehrenkommandanten ernannt.

Freiwillige Feuerwehr Gundelfingen - Abt. Wildtal -

Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Wildtal erfolgte am 4. April 1946. Bis zur Gründung der Gesamtwehr Gundelfingen am 21. Januar 1994 war Wildtal eine selbständige Feuerwehr.

Am 26. September gründeten die Wildtäler Kameraden einen Spielmannszug, mit dem sie auf vielen Feuerwehrfesten präsent waren.

Die Jugendfeuerwehr wurde in Wildtal am 17. Februar 1976 gegründet. Ihr Jugendfeuerwehrwart war Reinhard Vögele, der bis zum 29.11.1997 auch das Amt des Stellv. Kreisjugendfeuerwehrwartes innehatte. Große Einsätze forderten die Feuerwehr Wildtal.

Schon vor 1946 gab es in Wildtal eine Feuerlöschordnung. Die Löschordnung von 1875 gibt erstmals Auskunft darüber, wie mit dem vorhandenen Wasser zu verfahren sei.

Über die Löschgeräte ist zu lesen: In der Gemeinde ist eine Handspritze mit den erforderlichen Schläuchen, Pechpfanne, Pechkränze, 12 Stück Fackeln, 6 Stück Feuereimer bei der Spritze und 52 Stück Feuereimer bei den Hausbesitzern selbst.

Eine der größten Schwierigkeiten der damaligen Zeit bestand darin, dass der Ort so lang ausgedehnt im Tal lag. Die Gerätschaften mussten gut über das gesamte Tal verteilt sein. Die Alarmierung gestaltete sich auch sehr schwierig, da es keinerlei Alarmzeichen, wie etwa Feuerglocken gab. Jeder Bürger war verpflichtet, bei einem Brand durch Rufen und Lärmen darauf aufmerksam zu machen und die Feuerreiter und Polizei zu verständigen.

Im Laufe der Zeit war man auch in Wildtal besser organisiert, so gab es 1896 Feuerhaken­träger, eine Wasserträgermannschaft, eine Rettungsmannschaft, eine Wachmannschaft und Fackelträger. Auch gab es auf zwei Höfen Glocken, die bei Feueralarm eingesetzt werden konnten. Zweimal jährlich war Feuerwehrprobe an der alle wehrfähigen Männer zwischen 17 und 60 Jahren teilnehmen mussten. Das Nichtbefolgen wurde mit einer Geldbuße oder Haft geahndet.

Trotz Geldnot schaffte es die Gemeinde Wildtal 1930 eine gebrauchte Saug- und Druckspritze mit einigem Zubehör von der Freiwilligen Feuerwehr Freiburg abzukaufen.

Im Sommer 1946 wurde eine fahr- und tragbare Benzin-Motorspritze vom Einheitstyp TS 8 angeschafft.

Ihr erstes Tragkraftspritzenfahrzeug bekam die Feuerwehr Wildtal am 17. Dezember 1966.
Am 4. Oktober 1969 konnte die Wehr in ihr heutiges Gerätehaus einziehen. 1971 war dann das 25-jährige Jubiläum und 1985 bekam Wildtal das neue Löschgruppenfahrzeug LF 8 Allradantrieb. Vom 14. bis 16. Juni 1996 war dann das 50-jährige Jubiläum und die Einweihung des neuen Tanklöschfahrzeuges TLF 16/24.


Die Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Wildtal von September 1946 bis heute

1. Karl Willmann Sept. 1946 bis Apr. 1947
2. Fritz Sumser Apr. 1947 bis Mai 1962
3. Fridolin Schwehr Juni 1962 bis Sept. 1977
4. Jürgen Schmelzer Sept. 1977 bis 2006
5. Axel Heiden 2006 bis 2011
6. Matthias Geri seit 2011

Heute hat die Abt. Wildtal eine Mannschaftsstärke von 20 Männer und eine Frau, davon 10 Atemschutzgeräteträger.

Sie verfügen über ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/24 und ein Löschgruppenfahr­zeug LF 8, beide in Unimog Allradausführung.