GUNDELFINGEN. Bei einer Übung in Gundelfingen haben jetzt Feuerwehrleute erstmals trainiert, wie man Menschen mit Handicap retten kann. Dabei ging es vor allem um die Kommunikation: Wie etwa erklärt ein Feuerwehrmann einem Gehörlosen, dass er unbedingt die Fluchthaube aufziehen muss?
Mittwochabend 19.30 Uhr: Ein Alarmsignal in der Gundelfinger Feuerwehrwache läuft ein. Gemeldet wird, dass mehrere Menschen in der Festhalle in Gundelfingen in Gefahr sind. Mit vier Fahrzeugen rücken die Wehrleute aus. Vor der Festhalle steht gestikulierend eine Frau: Aufgeregt erzählt sie, dass 25 Frauen und Männer im Untergeschoss der Festhalle die Fortschritte der Sanierungsarbeiten und die neue Heizung anschauen wollten, als plötzlich einer nach dem anderen wegen Übelkeit umgekippt sei. Sie selbst habe es noch ins Freie geschafft, andere seien auf der Treppe bewusstlos liegen geblieben. Das Besondere: Fast alle Betroffenen haben ein Handicap – viele sind gehörlos, einige sind blind, vier sitzen im Rollstuhl, der Rest sind Begleitpersonen.
Ein junger Feuerwehrmann rennt ins Gebäude, um den Menschen zu helfen. Er kommt bis zur Treppe – dann wird er bewusstlos. Die anderen Feuerwehrmänner im Einsatz unter Leitung von Matthias Gehri ziehen sofort ihre Atemschutzmasken über und betreten erst dann das Foyer. "CO2 ist ein Atemgift, das aus einer defekten Heizung strömt – es raucht nicht, es riecht nicht und man schmeckt es auch nicht", erklärt Martin Schaffhauser von der Feuerwehr.
Schon bei den ersten Betroffenen, die zu retten sind, zeigt sich die besondere Herausforderung: Wie sollen die Feuerwehrleute beruhigend auf sie einreden? Wegen der Atemschutzmaske können die Gehörlosen keine Anweisungen von den Lippen der Feuerwehrmänner ablesen. Klare, eindeutige Gesten helfen dabei, sich verständlich zu machen. Die Gehörlosen machen es vor: Ein Fingerzeig auf ihre Ohren und gleichzeitiges Kopfschütteln machen den Helfern deutlich: "Ich bin gehörlos, hol mich hier raus."
Schnell führen die Feuerwehrmänner vor, wie eine Fluchthaube aufzusetzen ist und welcher Weg ins Freie führt. Der Fluchtweg ist bei der Übung nur über den Haupteingang zum Schulhof möglich – die Türen im Untergeschoss sind verschlossen. Damit Frischluft reinströmen kann, wird die Scheibe der Tür eingeschlagen. Zügig schaffen die Wehrleute 20 Menschen aus der Gefahrenzone. Dann heißt es anpacken: Zwei bewusstlose Rollstuhlfahrer müssen mit ihren schweren Rollstühlen hoch- und rausgetragen werden – nicht einfach, mit einer Atemschutzmaske vor Nase und Mund.
Schwierig ist auch die Kommunikation mit den Geretteten, die noch unter Schock stehen. Wie viel Menschen waren eigentlich zur Unglückszeit in der Halle? Wurden alle gerettet? Die Gebärdendolmetscherin, Yvonne Weichsel, übersetzt: "Nein es fehlen noch zwei Rollstuhlfahrer und ihre Begleiter." Nochmals gehen die Atemschutzträger rein und finden die (vermeintlich) Bewusstlosen in der Küche der Festhalle.
"Ich bin nun 27 Jahren bei der Freiwilligen Feuerwehr – eine derartige Übung hatten wir noch nie", sagt an derem Ende Ausbilder Kay Gauglitz. Selbst im Landkreis werde Derartiges nicht geübt, bestätigt Jürgen Vögele, der ebenfalls ein Ausbilder ist.
Die Idee der Übung mit Behinderten kam von den Mitgliedern des Runden Tisch für Menschen mit Handicap. Das Unglück in der Behindertenwerkstatt in Titisee-Neustadt hat alle – Behinderte wie auch die Feuerwehrleute – sensibel für dieses Thema gemacht. "Bisher sind wir immer vom Standard ausgegangen, heute haben wir das Besondere geübt", verdeutlicht Vögele, "und dabei viel gelernt."
Am Ende wird ein Fragebogen an die Teilnehmer ausgeteilt. Damit will die Feuerwehr die Übung auswerten und feststellen, wo nachgebessert werden muss. Der Wunsch, für Menschen mit Handicap eine Verhaltungsschulung bei Brand anzubieten, soll im kommenden Jahr erfüllt werden.
Quelle: Badische Zeitung vom 01.12.2014 geschrieben von Andrea Steinhart
Bilder
Bz: Steinhart/ Privat: Cahnbley
Als Tradition gilt es in Gundelfingen, dass einen Tag nach der Bürgermeisterwahl dem neuen Dienstherren eine Tanne von der Feuerwehr gestellt wird, so auch am vergangenen Montag.
Die Abt. Wildtal holte den Baum zusammen mit dem Förster im Gemeinde-Wald, anschließend wurde der Stamm von den Kameraden durch Schäleisen bearbeitet. Am Sammelpunkt, kurz vor dem demonstrativen Aufstellen, brach der schon geschmückte Baum beim Transport- zum Entsetzen aller Feuerwehrkameraden- leider in zwei Teile.
Binnen 40min war ein Ersatz Baum gefällt, geschält und geschmückt. Dies gelang natürlich nur durch die gute Zusammenarbeit aller Wehrleute aus beiden Abteilungen. So konnte der Baum doch noch sicher dem neuen Bürgermeister Raphael Walz auf dem Rathausplatz mit vielen Zuschauern gebührend aufgestellt werden.
Kaum dass die Bürgermeistertanne an ihrem Bestimmungsort stand, mussten die Kameraden zu einem Einsatz ausrücken- eine Brandmeldeanlage alarmierte die Wehr. Hierbei wurde dem neugewählten Bürgermeister und dem Publikum gleich noch die Schlagkräftigkeit der Feuerwehr präsentiert: in wenigen Sekunden vom Baum stellen zum Einsatz ausrücken!
Ein spektakulärer und ereignisreicher Abend ging im Rathaus mit dem alten -und bald neuen Bürgermeister bei einem Imbiss und Umtrunk zu Ende.
GUNDELFINGEN. Bei der Herbstabschlussübung der Gundelfinger Gesamtfeuerwehr kam es zu einem Doppeleinsatz: Gleichzeitig gab es einen Verkehrsunfall und einen Küchenbrand. Rund 250 Zuschauer haben sich am Samstagnachmittag von der Leistungsfähigkeit der Aktiven überzeugen können.
Jedes Szenario für sich kann sich laut Jens Lapp, Gesamtkommandant der Gundelfinger Wehr, immer wieder ereignen: Ein Autounfall und ein Küchenbrand. Mit vollem Karacho rast der weiße Kombi aus der Kandelstraße, schafft die Kurve nicht und kracht frontal auf das Haus gegenüber. Beide Insassen sind bewusstlos und schwer verletzt. Die aufgeschreckten Hausbewohner rennen aus dem Haus und vergessen das Essen auf dem Herd. Das Fett in der Pfanne beginnt zu brennen. Als die Bewohner es bemerken, versuchen sie es mit Wasser zu löschen. Es kommt zu einer Fettexplosion und in Sekunden brennt die ganze Küche. Der Weg ins Freie ist versperrt. Wegen der Doppelbelastung Brand und Unfall hatte der Einsatzleiter, Jürgen Vögele, allerhand zu tun. Doch schnell hatte er einen Überblick und gab kurze Anweisungen an Zugführer Matthias Gehri sowie an die vier Gruppenführer Roland Engler, Kay Gauglitz, Bernhard Merz und Dirk Dürrmeier.
Vorsichtig arbeitet sich eine Gruppe durch die Nebelwand im Treppenhaus. Der Qualm nimmt ihnen die Sicht. Ab und zu ist das Knacken des Funkgerätes zu hören. Ein Kind finden sie im Treppenhaus, ein weiteres steht um Hilfe schreiend am Fenster. Zwei weitere Verletzte entdecken die Atemschutzträger bewusstlos in der Küche. Gleichzeitig wird der Hochleistungslüfter in Stellung gebracht, um die Rauchgase aus dem Gebäude zu bekommen. Eine weitere Feuerwehrgruppe sorgt dafür, dass das fiktive Feuer, das aus dem hinteren Teil des Hauses schlägt, nicht auf angrenzende Wohnhäuser übergreifen kann.
Ein weiterer Trupp sichert den Kombi. Die Rettung der Insassen gestaltet sich wegen der angenommenen schweren Verletzungen kompliziert. Vorsichtig öffnen sie die Beifahrertür, um den blutüberströmten Verletzten zu bergen. Der Fahrer ist eingeklemmt und die Feuerwehrmänner haben Mühe, ihn freizubekommen. Nach 15 Minuten sind alle vermeintlich Verletzten gerettet und in Obhut des DRK. Die Ortsgruppe Gundelfingen, mit sieben Einsatzkräften unter Leitung von Dieter Flotho erhält Unterstützung von der Ortsgruppe Vörstetten und vom Rettungsdienst Freiburg. Die Vörstetter bauen in zwei Minuten mit Hilfe von Pressluft das Sanitätszelt auf. Dort werden die Verletzten behandelt. Marius (14) von der Jugendfeuerwehr mimt den Fahrer des Kombis. Ihm verpassen die DRKler eine Halsstütze und einen Kopfverband.
"Die Übung ist aus meiner Sicht recht gut verlaufen – das Übungsziel wurde voll erfüllt", bilanzierte Jens Lapp, Gesamtkommandant. Schwierig für die Feuerwehrleute war es, zwei Szenarien gleichzeitig im Auge zu behalten. "Die Feuerwehrleute müssen dabei sehr auf die Struktur achten." Die Zusammenarbeit der Beteiligten funktionierte vorbildlich. Dem pflichtete Dieter Flotho vom DRK bei. Der stellvertretende Kreisbrandmeister Karl-Heinz Strecker, der die Übung mit strengem Blick verfolgte, hatte ebenfalls keine Beanstandungen. Aus Sicht der Polizei war vor allem die zentrale Stelle in der Ortsmitte für die Übung eine Herausforderung. "Im Ernstfall hätten wir die Ortsmitte für den Durchgangsverkehr dichtgemacht", sagte Postenleiter Michael Nowak. Insgesamt waren 41 Feuerwehrleute aus Gundelfingen und Wildtal mit sechs Fahrzeugen im Einsatz.
"Nach 32 Jahren war das heute meine letzte Herbstabschlussübung als Bürgermeister", sagte Reinhard Bentler bewegt bei der Abschlussbesprechung. Drei Kommandanten habe er in dieser Zeit erlebt. Er habe als Bürgermeister in all den Jahren für die nötige Ausrüstung gerne gesorgt. Ein weiteres neues Hilfeleistungsrüstfahrzeug hätte bis zur Übung geliefert werden sollen – nun kommt es nächste Woche. "Die Gemeinde hat eine gute Wehr auf die wir stolz sein können."
Quelle: Badische Zeitung vom 27. Oktober 2014, geschieben von Andrea Steinhart
Kein Handyempfang, Gitter an den Fenstern und nur ein Ausgang: Nach Starkregen saßen Jugendfußballer und Betreuer in einer Umkleide in Gundelfingen fest. Wie haben Trainer und Schiedsrichter den Vorfall erlebt?
Die gute Nachricht: Verletzt wurde niemand. Nachdem es am Sonntag heftig in Gundelfingen geregnet hat, gingen mehrere Notrufe bei der Feuerwehr ein – einer kam vom Obermattenbad. Dort waren etwa 18 Spieler und Betreuer der C2-Jugend der Spielvereinigung Gundelfingen/Wildtal und des Gegners Alemannia Freiburg-Zähringen im Kabinentrakt unter dem Hallenbad eingeschlossen. Wasser versperrte den einzigen Ausgang.
Bereits in der ersten Halbzeit, gegen 12.10 Uhr, brach Schiedsrichter Frank Greiner die Partie zwischen den beiden Mannschaften aufgrund der heftigen Regenfälle ab und schickte die Spieler in die Kabine. Greiner, der gleichzeitig Jugendleiter bei der Spielvereinigung Gundelfingen ist, hat so heftige Regenfälle selten erlebt. "Der Regen war so stark, dass sich am Clubheim ein Bach bildete, in dem Forellen hätten schwimmen können." Nur kurze Zeit später lief das Wasser über den Hartplatz und dann die Böschung hinab Richtung Kabineneingang. "Der Gegendruck vom Wasser war so groß, da hätte man die Tür von innen nicht aufbekommen", sagt Greiner. Die Spieler standen da zum Teil noch unter der Dusche.
Hinter der Tür im Kabinenbereich befand sich C-Jugendtrainer Dirk Gall. "Es klingt blöd, aber wir haben erstmal versucht, alle Räume trocken zu halten", sagt er auf BZ-Nachfrage. Dramatisch sei die Situation nicht gewesen. Einige Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren machten sogar Fotos von dem steigenden Wasser. Als die Feuerwehr, die schnell am Einsatzort eintraf, das Wasser abpumpte, gelangten auch Abgase von den Maschinen in die Kabine. "Das war im Grunde am unangenehmsten für uns", sagt Gall.
Auch wenn niemand in größerer Gefahr schwebte: Nachdenklich stimmt den Jugendtrainer dieser Zwischenfall dennoch. Dort unten hat man keinen Handyempfang. Ein Vater musste von oben die Feuerwehr anrufen. In den Kabinen befinden sich zudem Klappfenster, die sich nur einen Spalt weit öffnen lassen.
Und selbst wenn man diese einschlägt und hindurch klettert, gelangt man nur in einen mannshohen Kellerschacht, über dem sich ein Gitter befindet. Es gibt nur einen Zugang, der gleichzeitig Notausgang ist. "Man fragt sich schon, was passiert wäre, wenn so etwas abends ein paar Jungs widerfährt und keiner hätte Hilfe holen können", sagt Gall.
Jedenfalls ist der Bereich vor der Tür zu den Umkleiden nicht das erste Mal vollgelaufen. "Als es das letzte Mal passiert ist, war eben keiner drin", sagt Thomas Wehrle, der beim Obermattenbad für die Technik zuständig ist. Auch er war am Sonntag vor Ort. Das Problem sei gewesen, dass die Wassermengen auf dem Sportgelände nicht ausreichend versickern oder abfließen konnten, weil auch die Abflüsse schnell verstopft waren. Der Hartplatz hat zudem eine leichte Schräge, sodass das Wasser sich dann am tiefsten Punkt sammelt – vor der Tür zu den Kabinen. "Die Kinder haben schon einen ordentlichen Schreck bekommen", sagt Wehrle. Nachdem die Tür offen war, habe ein Notarzt alle Eingeschlossenen überprüft, aber nichts feststellen können, sagt Jugendleiter Greiner. Laut der Feuerwehr dauerte der Einsatz etwa eine halbe Stunde. Sachschaden entstand nicht.
Der Fußballverein und die Gemeindewerke Gundelfingen wollen sich jetzt gemeinsam Gedanken machen und prüfen, ob sich die Wasserführung verbessern lässt oder die Abflüsse vergrößert werden müssen. "Wir wollen reagieren, damit sich so etwas nicht wiederholt", sagt der Geschäftsführer der Gemeindewerke Gundelfingen, Volker Künzel.
Quelle: Badische Zeitung vom 22. September 2014 geschrieben von Max Schuler
GUNDELFINGEN (ast). Samstagabend 19 Uhr: Verlassen und still ist es in der Feuerwache. Niemand ist zu sehen. Doch dann ertönt der Alarm. Wie von Geisterhand schwebt gleichzeitig die Geländeschranke in die Höhe, Scheinwerfer über den Toren erhellen den Hof und die Abgasanlage in der Fahrzeuggarage springt an. Der Alarm erreicht die Feuerwehrkräfte völlig überraschend, wie bei einem wirklichen Notfall entweder unter der Dusche, beim Abendessen oder bei der Arbeit. Erst vor Ort realisieren sie, dass sie es nicht mit einem Notfall zu tun haben.
19.02 Uhr: Der erste Feuerwehrmann, Orazio Greco, rast in den Hof der Feuerwache. "Ich hab’s mir gerade auf dem Sofa gemütlich gemacht, als der Alarm piepste." Dann geht alles ganz schnell. Immer mehr junge Männer kommen angefahren oder angerannt. Rasch füllt sich der Umkleidebereich. In Sekundenschnelle hat Johannes Haarhaus seine Jeans aus- und seine feuerfeste Feuerwehrhose angezogen. In die Stiefel springt er förmlich rein, die Jacke zieht er sich im Laufen an. Mit ihm zusammen drängt sich auch Jannik Haeußler zum LF 16. Er war gerade im Dorf unterwegs . Bevor sie einsteigen, geht ihr Blick noch rasch hoch, zum riesigen Monitor über dem Fenster der Einsatzzentrale: Dort steht, was passiert ist, ein Ortsplan zeigt ihnen, wo sie hin müssen. Kaum sitzen sie, fährt das Fahrzeug mit lautem Sirenengeheul los. Im rasanten Tempo geht es durchs Dorf. Autos fahren rechts ran, lassen die Wehr vorbei – auf den Gehwegen bleiben die Menschen stehen.
19.09 Uhr: Das erste Wehrfahrzeug ist an der Unfallstelle. An der Kreuzung hat ein Kombi einen Pkw gerammt. In beiden Fahrzeugen ist eine Person eingeklemmt. Ein Feuer flackert aus dem Motorraum des Kombis, der rote Fiesta liegt auf der Seite und sieht schlimm aus. Der Gruppenführer rennt los und erkundet die Lage. Dann hagelt es Anweisungen.
19.14 Uhr: Ein Fahrzeug der Abteilung Wildtal trifft ein. Das Feuer ist schnell gelöscht. Ein Ölbindemittel wird auf die Pfütze gegossen. Andere kleben das Fahrerfenster am Kombi ab, nehmen die Scheibe komplett in einem Stück heraus, um die Türe zu öffnen. Erst jetzt ziehen sie den Fahrer aus dem Wagen.
19.16 Uhr: Im Laderaum des Kombis werden Kanister gefunden. Der Aufkleber verrät sofort, dass es sich um eine gefährliche Flüssigkeit handelt. Vorsichtig werden die Kanister geborgen . Gleichzeitig kümmern sich Feuerwehrleute um den Eingeschlossenen im Fiesta. Er ist ansprechbar, doch seine Beine sind eingeklemmt. Zügig, aber bedacht, handeln die Männer. Würde das Auto in Flammen aufgehen oder die Vitalfunktionen des Verletzten aussetzen, hätten die Feuerwehrkräfte blitzschnell mit einer Crash-Rettung reagiert.
Johannes Haarhaus zieht eine Schutzmaske über Mund und Nase, dann trennt er die Frontscheibe durch. Erst dann kann Michael Fiedler die schwere Schere ansetzen, um die Holmen des Autodachs zu durchtrennen. Schweiß bildet sich in seinem Gesicht. Gemeinsam biegen fünf Männer das Autodach auf und holen den Fahrer heraus. Übung beendet.
"Die Aufgaben wurden gut erfüllt, beide Personen sind gerettet. Der Ablauf verlief ruhig und geordnet – es gibt nichts zu kritisieren", fasst Gruppenführer Roland Engler zusammen. Bei der Planung im Vorfeld war Patrick Frey dabei. Gemeinsam hatten sie sich das ausgedacht. 17 Helfer kamen zur Übung, drei davon aus Wildtal. "So können wir Erfahrung sammeln", sagt Jakob (18), bevor es wieder zum Abendessen nach Hause geht.
Quelle: Badische Zeitung, geschieben von Andrea Steinhart
Auf der Suche nach Nachwuchs: die Jugendwehr in Gundelfingen.
GUNDELFINGEN. "Wasser marsch" und spektakuläre Einsätze stehen für den Nachwuchs der Freiwilligen Feuerwehr in Gundelfingen erst einmal nicht auf dem Programm. Zuerst lernen die 24 Jugendlichen Teamarbeit und Verantwortungsbewusstsein, kombiniert mit Geschicklichkeit und Koordinationsfähigkeiten. Später dann geht es bei den Aktiven um den richtigen Einsatz zur richtigen Zeit.
Alle 14 Tage treffen sich im Gundelfinger Feuerwehrhaus 20 Jungen und vier Mädchen. Unter der Leitung von Kreisausbilder Michael Wambach und seinem fünfköpfigen Team lernen die zehn- bis 18-Jährigen vieles von dem, was man als junger Feuerwehrmann oder Feuerwehrfrau wissen muss. So werden Löschangriffe simuliert und die Schnelligkeit bei der Koppelung von Schläuchen trainiert. Daneben stehen vor allem die Gemeinschaft, die Übernahme von verantwortungsvollen Aufgaben, verschiedene Wettbewerbe und die Fitness im Vordergrund. Betreut werden die Jugendlichen von ehemaligen Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, die von hier aus in den aktiven Dienst wechselten.
Einerseits sei es schwieriger geworden, Jugendliche zu finden, berichtet Michael Wambach. Mehr Aufgaben in der Schule und das wachsende Freizeitangebot gehen auch an der Feuerwehr nicht spurlos vorbei. Wer zur Feuerwehr möchte, muss sich also bewusst dafür entscheiden. Beurlaubungen, wenn zum Beispiel in der Schule Prüfungsphasen anstehen, seien aber möglich. Schule und Beruf gehen vor. Ansonsten würde aber schon darauf geachtet, dass die Jugendlichen regelmäßig da sind.
Über Nachwuchsprobleme kann sich die Gundelfinger und Wildtaler Wehr dennoch nicht beschweren. In den vergangenen fünf Jahren gelang den Ehrenamtlichen der Übergang von der Jugendwehr zu den Aktiven. Von 65 aktiven Feuerwehrleuten sind derzeit drei Frauen. Darunter auch junge Frauen, die sich vor Jahren für mehr Frauen in der Feuerwehr eingesetzt hatten. "Die Kampagne war aber nicht so erfolgreich", räumt Wambach ein. "Es kommt halt, wie’s kommt".
Jedes Jahr wirbt die Wehr mit einer Informationsveranstaltung für Nachwuchs. In diesem Jahr präsentierte sie sich beim Frühlingsmarkt. Auch beim Tag der offenen Tür findet das Engagement der Ehrenamtlichen aus Gundelfingen und Wildtal regen Anklang. Hier ist neben den Erwachsenen auch die Jugendfeuerwehr aktiv. Besucherkinder lieben den nassen Spaß auf dem Hof im Herdweg. Auch bei der Ortsputzede, beim Wildtäler Hock am 1. Mai und bei der Christbaumsammlung ist der Nachwuchs sehr aktiv. "Ohne den Einsatz der Jugendlichen ginge das sonst gar nicht", sagt Michael Wambach.
Das Miteinander und der Einsatz für die Gemeinschaft, die Kameradschaft, werde bei Jung und Alt groß geschrieben. Das kommt auch bei vielen Arbeitgebern meist gut an. Die Jugendlichen können hier mit einem Zeugnis über ihr Engagement punkten. Die Angst vor Fehlzeiten bei Aktiven sei zwar auf Arbeitgeberseite auch vorhanden, berichtet Wambach. "Aber meist lässt sich das mit Fingerspitzengefühl und einer klaren Vereinbarung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer einvernehmlich klären".
Feuerwehrmann oder -frau kann werden, wer ab 17 Jahren den Grundlehrgang erfolgreich absolviert. Erst nach dem 72-stündigen Programm dürfen die neuen Ehrenamtlichen dann zu ihrem ersten Einsatz ausrücken. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr dürfen bei passenden Einsätzen bis zum Verteiler mit. "Das ist der magische Punkt, die sichere Zone", erläutert Wambach. Probleme mit dieser Regelung habe es bisher noch nie gegeben.
Mit Teamgeist und Geschicklichkeit
Der 58-Jährige ist seit 1971 aktiv im Dienst und war davor selbst Mitglied der Jugendfeuerwehr. Seit mehr als 33 Jahren engagiert sich Wambach in der Jugendarbeit, die er selber wieder zum Leben erweckt hatte. Das Schöne an seiner Aufgabe? "Als Feuerwehrmann ist man kein Einzelkämpfer", berichtet Michael Wambach. "Wir funktionieren im Team". Kein Wunder also, dass bei der Jugendfeuerwehr gemeinsame Wettkämpfe auf dem Programm stehen. Ob vereint als Fußballmannschaft, beim Sternmarsch mit Aufgaben, beim Zeltlager oder auch bei Leistungsspangen: Bei der Freiwilligen Feuerwehr sind Teamgeist, Verantwortungsbewusstsein und Geschicklichkeit gefragt – und irgendwann heißt es dann bei einem richtigen Einsatz auch "Wasser marsch".
Info: Die Jugendfeuerwehr ist erreichbar per Mail an Jugendfeuerwehr@Feuerwehr-Gundelfingen.org.
(Quelle: Badische Zeitung 20.06.2014 von Claudia Warth)
Die anhaltende Trockenheit zeigt Wirkung: Weil der begrünte Seitenstreifen an der B 294 Richtung Waldkirch kurz vor der Ausfahrt nach Glottertal in Brand geraten war, musste die Gundelfinger Wehr am späten Donnerstagvormittag ausrücken. 23 Einsatzkräfte waren vor Ort, um eine etwa zwei auf zwanzig Meter große Grasfläche zu löschen. Bei einem anderen Einsatz tags zuvor musste die Wehr bei einem medizinischen Notfall helfen: Ein vom Rettungsdienst betreuter Patient konnte nicht mehr durchs Treppenhaus seines Wohnhauses getragen werden und wurde mittels Drehleiter aus dem zweiten Obergeschoss geholt.
Offenbar war der Grünstreifen an der B 294 vor kurzem gemäht worden und das liegengebliebene Gras mangels Regen inzwischen so trocken, dass möglicherweise eine aus einem Autofenster geworfene Zigarette den Brand ausgelöst hat. Nach Angaben der Feuerwehr gilt auch inzwischen auch die vierte von fünf Waldbrandstufen, weil generell alles sehr trocken sei.
Das brennende Grün liegt eigentlich auf Denzlinger Gemarkung – was aber der Leitstelle offenbar beim Alarm nicht bekannt war. Deshalb war auch die Gundelfinger Wehr ausgerückt. Die Kollegen aus Denzlingen mussten dann nicht mehr anfahren, weil alles schnell gelöscht war.
Quelle: veröffentlichthe und gedruckte Ausgaber, Badische Zeitung 14.06.2014 von: Andrea Drescher
In einer kleinen Feierstunde haben am Mittwoch Manuela Volk, Hauptvertreterin des BGV aus Waldkirch, und Bezirksdirektor Joachim Hauser (Freiburg) im Feuerwehrgerätehaus einen mobilen Rauchverschluss als Lebensretter im Rahmen eines Probenabends der Feuerwehr an den Gesamtkommandanten Jens Lapp übergeben.
Die Versicherungsgruppe BGV/ Badische Versicherungen hat ihn im Rahmender aktiven Schadensverhütung gespendet.
„Es ist uns ein großes Anliegen, den ehrenamtlichen Einsatz der Gundelfinger Feuerwehrfrauen und –männer durch unser Engagement zu unterstützen“, sagte Manuela Volk bei der Übergabe.
Sie lobte die Bereitschaft engagierter und gut ausgebildeter Menschen, die sich ehrenamtlich für den Schutz der Bevölkerung einsetzen.
Im Rahmender aktiven Schadensverhütung unterstütze der BGV die Arbeit der Feuerwehren in Baden jährlich mit bis zu 300.000 Euro.
Seit 2009 ist auch ein BGV-Brandschutzmobil im Einsatz.
Mit Live-Vorführungen, Filmen und Schaubildern informiert es die Besucher über Brandgefahren im Haushalt.
Interessierte Vereine und Institutionen können das Mobil gegen eine geringe Aufwandsentschädigung mieten.
Ein mobiler Rauchverschluss ist ein Mittel der modernen Brandbekämpfung.
Er verhindert bei einem Brand in einem Gebäude die Ausbreitung von heißem und giftigem Brandrauch in noch unverrauchten Bereichen und hilft so, Rettungswege vom Rauch frei zu halten.
Er besteht aus einem nicht brennbaren Tuch, das an einem Metallrahmenbefestigt ist.
Dieser Metallrahmen wird mit einer Spreizstange in einen Türrahmen gespannt und das herabhängende Tuch verschließt die Türöffnung auch dann weitgehend,wenn die dazugehörige Tür geöffnet wird.
Auch bei kleineren Bränden innerhalb von Wohnungen minimiert der Spezialvorhang wirkungsvoll die Rauchausbreitung.
Der Einbau eines Rauchverschlusses ist einfach und kann von einer einzigen Person schnell durchgeführt werden.
Die Spende komme gerade richtig, denn die Wehr wollte sich selbst so einen Rauchschutzvorhang kaufen, bedankte sich Kommandant Lapp.
Als Dienstherr für die Feuerwehr bedankte sich auch Bürgermeister Dr. Reinhard Bentler für die lebenswichtige Spende.
Quelle: veröffentlichte und gedruckte Ausgabe, Von Haus zu Haus 12.06.2014
Von: Rolf Meyer
„Was tut ein Mensch mit Handicap in einer Notfallsituation? Welche Möglichkeiten hat er?“ Diese Fragen beschäftigten den „Runden Tisch für Menschen mit Handicap und Angehöri- ge“ an einem gut besuchten Informationsabend mit der Gundelfinger Feuerwehr im Ratssaal in Gundelfingen.
Dazu begrüßte Dirk Cahnbley vom Sprecherteam die drei Feuerwehrmänner Kommandant Jens Lapp, seinen Vertreter Jürgen Vögele und Martin Schafhauser, der gleichzeitig Rettungssanitäter ist. Ein dankbarer Gruß galt auch Gebärdendolmetscherin Yvonne Weichsel, da sich unter den Gästen auch sechs gehörlose Menschen befanden, der Bereitschaftsleitung des DRK sowie zwei Gemeinderäte.
Jens Lapp stellte zunächst mit einer gelungenen Power-Point- Präsentation die Gundelfinger Feuerwehr vor. Er bat, auftretende Fragen gleich einfließen zu lassen. Von den Zuhörern kamen wichtige Anliegen, beispielsweise wie kann sich ein Mensch mit sprachlichen Problemen, die vor Aufregung oder Panik entstehen können, beim Absetzen des Notrufes verständigen? Lapp versicherte, dass der Einsatzleiter in der Leitstelle geschult sei, sich genügend Zeit für den Anrufer zu nehmen und als Hilfestellung gegebenenfalls einfachere Fragen zu stellen. Wie wird ein gehörloser Mensch verständigt, der unter anderem nicht von den Lippen lesen kann, da die Feuerwehrleute Masken tragen? Dafür, so das Feuerwehrteam, hätten sie notfalls Kreide dabei, um etwas aufzuschreiben, oder sie könnten sich durch klare Zeichen verständigen. Auch tragen manche Einsatzkräfte keine Masken.
Im akuten Brandfall könnte die Feuerwehr die Betroffenen auch mit sogenannten Fluchthauben aus der Gefahrenzone begleiten. Zur Unterstützung der Einsatzkräfte sollte die gefährdete Person möglichst durch Rufen, Pfeifen, Klopfen, Winken auf sich aufmerksam machen. Grundsätzlich gelte während eines Einsatzes oberste Priorität der Menschenrettung. Die Sicherheit aller Personen gehe vor, auch in den benachbarten Häusern, die dann eventuell evakuiert werden müssten.
Was kann jeder vorbeugend tun?, war eine weitere Frage. Rauchwarnmelder anbringen in allen Aufent- haltsräumen sowie in Rettungswegen wie zum Beispiel Flure und Treppenhäuser, wurde geraten. Bis spätestens Ende 2014 besteht die Pflicht, in allen Wohnhäusern Rauchwarnmelder zu installieren. Für gehörlose Menschen bestehe die Möglichkeit, ein Notfallfax vorzubereiten. Auch die Anschaffung eines Hausnotrufs könne in einer Gefahrensituation hilfreich sein, wenn sich die betroffene Person in einer hilflosen Lage befindet. Nachbarschaftliche Unterstützung habe nach wie vor einen sehr großen Stellenwert bei einer Notfallsituation. Die Gundelfinger Feuerwehr gibt gerne weitere Auskünfte. Für den sehr informativen und interessanten Abend bedankte sich Sabrina Fögele vom Sprecherteam herzlich bei den drei Feuerwehrmännern mit einer Flasche Wein und bei Yvonne Wechsel mit einem Blumengruß.
Quelle: veröffentlichte und gedruckte Ausgaber, Von Hauns zu Haus 15.05.2014
Ehrungen und Beförderungen bei der Generalversammlung am 21. März 2014.
Die Gesamtwehr der Feuerwehr Gundelfingen hat am Freitag Rechenschaft abgelegt für ein arbeitsreiches Jahr 2013. Lob, Dank und Anerkennung für ihren Einsatz zum Wohle der Bürger und für eine ausgezeichnete Zusammenarbeit, Ehrungen und Beförderun- gen waren Höhepunkte der Versammlung.
„Glücklicherweise hatten wir 2013 keine außergewöhnlich gro- ßen oder schweren Einsätze. Nichtsdestotrotz konnten bei Brän- den, Verkehrsunfällen und sonstigen technischen Hilfeleistungen Menschen, Tiere und Sachwerte durch die Feuerwehr Gundelfin- gen gerettet und vor größerem Schaden bewahrt werden“, blickte Kommandant Jens Lapp auf erfolgreiche fachgerechte Einsätze in immer ausreichender Mannschaftsstärke und schnellen Eintreff- zeiten zurück. Dafür habe man sich bei steigenden Anforderungen an Mensch und Technik 2013 wieder in einer Vielzahl gemein- samer Proben, Übungen und Fortbildungen vorbereitet. Sämtli- che „Fachproben“ seien für die Sicherheit in den gemeinsamen Einsätzen der Abteilungen Gundelfingen und Wildtal gemeinsam durchgeführt worden.
Diese Einheit habe sie auch bei Veranstaltungen wie Leis- tungsabzeichen in Silber, Alarmübung (Nachtübung) Tiefgarage Rathaus, Herbsthauptprobe und bei Lehrgängen präsentiert. So berichtete er von einer langen Liste von Lehrgängen auf Kreisebe- ne und an der Feuerwehrschule in Bruchsal von der Truppmann- und Atemschutz- über die Maschinisten- und Führersein- bis zur Gruppenführer- (Christoph Thoma und Frank Hug) und Komman- danten-Ausbildung (Matthias Gehri, Wildtal). Erneut Frank Hug als Jugendwart, Kay Gauglitz und Michael Wambach (technische Hilfe bei Bauunfall), Roland Engler (Steigtechnik), Thomas Bau- mann (Information und Kommunikation), Thomas Baumann und Jürgen Vögele (Führungskräfte), Roland Engler (technische Hilfe- leistung für Ausbilder) sowie Thomas Frieden und Stefan Pretzer (Türöffnung) haben weitere Freizeit in ihre spezielle Fortbildung investiert.
Auf die Details ging dann Schriftführer Thomas Baumann ein. Danach hatte die Gesamtwehr im Berichtsjahr 2013 elf Einsätze, davon drei Brandeinsätze, fünf Technische Hilfeleistungen und drei Alarme durch Brandmeldeanlagen. Für die Abteilung Gun- delfingen kamen noch 50 Einsätze (Brand, Tier, Hilfeleistung, Brandmeldeanlagen und sonstige) dazu, für die Abteilung Wildtal fünf (Brand und technische Hilfe). Fünf Einsätze, so Baumann, waren während der „Tagesrufbereitschaft“, sechs zwischen 18 und 6 Uhr morgens, an Wochenenden oder Feiertagen. In 29 ge- meinsamen Proben haben sich die 65 Männer und 3 Frauen der Gesamtwehr engagiert auf den Ernstfall vorbereitet, berichtete der Schriftführer. Die Gesamtwehr habe bei 11 Einsätzen 402 Einsatzstunden geleistet. Zudem habe sich die Wehr, wie auch am kommenden Wochenende, auf dem Frühlingsmarkt mit Informa- tionen über Rauchmelder und ihre Arbeit insgesamt vorgestellt, das Leistungsabzeichen in Silber errungen und die Gesamtwehr in ihrer Herbsthauptprobe ein realitätsnahes Szenario mit Menschen- rettung abgearbeitet. Auch mussten nach strengen Vorschriften sämtliche technische Geräte regelmäßig überprüft werden.
Mit Beförderungen Zum Feuerwehrmann haben sich die Ge- meinde und der Kommandant bei ihren Kameraden für die Ableis- tung der vorgeschriebenen Dienstzeit und Ausbildungen bei Jannik Häußler, Manuel Löffler, Markus Binger, Matthias Franz, Nicolas Gisin, Johannes Haarhaus bedankt, bei Pascal Huber, Madlin Hu- ber, Christian Löffler, Martin Schafhauser, Ralf Danner, Michael Fiedler und Bernhard Haarhaus mit der zum Oberfeuerwehrmann/ frau. Dem stellvertretenden Kreisbrandmeister Karlheinz Strecker war es vorbehalten, Christoph Thoma und Frank Hug mit Lob und Dank die Beförderungsurkunden zum Löschmeister, dem stell- vertretenden Kommandanten Jürgen Vögele zum Brandmeister und Kommandant Jens Lapp zum höchsten Amt der Gundelfinger Feuerwehr, dem Hauptbrandmeister zu überreichen.
Auch die Ehrungen konnten sich sehen lassen. So wurden mit von Innenminister Reinhold Gall unterschriebenen Urkunden und dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber für 25 aktive Dienstjahre Patrick Frey und Hartmut Lehmberg geehrt. Stehende Ovationen der gesamten Mannschaft gab es für vier Löschmeister, die zu- sammen auf 250 Jahre aktive Dienstzeit zurückschauen können: Karl Heinz Schmidt auf 50 Jahre, Fritz Müller auf 60 Jahre und auf unglaubliche 70 Jahre Fritz Engler und Kurt Danner.
Michael Wambach berichtete von der Ausbildung von 21 Ju- gendlichen durch insgesamt sieben Betreuer in der gemeinsamen Jugendabteilung, darunter neu Sarah Huber. Erstmals habe sich die Feuerwehrjugend an der Christbaumsammlung der Abteilung Wildtal beteiligt, an der Christbaum-Verbrennung, an der Ortsput- zete und am Mai-Wandertreff der Abteilung Wildtal. Sie erlebten viele Aktivitäten in 47 Proben und überörtlichen Veranstaltungen, für die 1.340 Betreuerstunden geleistet wurden. Immerhin fünf ihrer Schützlinge sind zu den Aktiven gewechselt. Bei der Ver- sammlung der Kreisjungend, so Wambach, seien er selbst mit der Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze ausgezeichnet wor- den, sein Stellvertreter Frank Hug mit der Silbernen Ehrennadel.
Für Strecker waren die Berichte Gründe für herzliche Gratula- tionen und Lob für eine hervorragende Arbeit von der Jugend- bis zur Alterswehr. Er bedankte sich bei der gut aufgestellten Wehr für vielfältige Mitarbeit der Gundelfinger auf Kreisebene und
übermittelte die Grüße von Landrätin Dorothea Störr-Ritter und Kreisbrandmeister Axel Widmaier. Die 67 Einsätze und die vielen Beförderungen und Ehrungen sprächen für die gute Qualität und Kontinuität der Arbeit.
Für Dr. Reinhard Bentler war es die letzte Teilnahme als Bürger- meister an der Generalversammlung. Mit Dank und Hochachtung blickte er auf die mehr als drei Jahrzehnte guter Feuerwehrarbeit zurück. Die Ehrungen zeugten von einer großen Treue zum Eh- renamt, ebenso ihre kompetente Führung mit nur vier Komman- danten in vielen Jahren mit großer Familientradition. Vor Jens Lapp hätten sich sein Vater Alfred 18 Jahre lang, sein Mentor Kurt Kiefer und davor dessen Vater Max um die Feuerwehr verdient gemacht. Sein Dank galt der gesamten Wehr für ihren Auftritt als eine Wehr mit gutem Geist, aber auch dem Gemeinderat, der an diesem Abend gut vertreten war, und dem Kreisbrandmeister für das stete Einstehen für sie. In Grußworten bedankten sich Holger Braun für das DRK und Hauptkommissar Michael Nowak für den Gundelfinger Polizeiposten für eine Zusammenarbeit, die besse nicht sein könne.
Quelle: veröffentlichte und gedruckte Ausgabe Gundelfinger Nachrichten 10. April 2014 von: Rolf Meyer
Am Samstag den 15.03.2014 übergab die Landrätin Störr-Ritter im Rahmen der Hauptversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes eine Strom/Licht-Anhänger an die Feuerwehr Gundelfingen. Der Kommandant Jens Lapp übernahm symbolisch den Schlüssel des Anhängers. Insgesamt wurden in den letzten Jahren 5 Anhänger im Landkreis verteilt die bei größeren Einsätzen oder Stromausfällen angefordert werden können.
GUNDELFINGEN. In Schweden werden die Weihnachtsbäume aus dem Fenster geworfen. In Österreich ist es Tradition, Christbäume gemeinsam zu verbrennen. In Gundelfingen lädt nun die Feuerwehr am Samstag, 11. Januar, um 17 Uhr zum Christbaumverbrennen auf der Wiese beim Herdweg ein. Dazu sprach Andrea Steinhart mit Feuerwehrkommandant Jens Lapp.
BZ: Herr Lapp, woher kommen die Bäume, die am Samstag verbrannt werden?
Lapp: Die Bäume kommen aus der Weihnachtsbaumsammlung, die jedes Jahr in der Gemeinde stattfindet. Der Termin steht im örtlichen Abfallkalender, das heißt: Es handelt sich um Bäume aus Haushalten in Gundelfingen und Wildtal.
BZ: Für diese Menge Bäume braucht es doch sicherlich viele Helfer?
Lapp: Eingesammelt werden die Bäume von den Feuerwehrkameraden der Abteilung Wildtal. Es ist aber reiner Zufall, dass die komplette Christbaum-Entsorgung, abholen und verbrennen, in der Hand der Feuerwehr ist. Die Wildtäler Kameraden sammeln unabhängig. Wir Gundelfinger Feuerwehrkameraden profitieren in dem Fall von der Materiallieferung.
BZ: Werden die Bäume einfach auf einen Haufen geworfen?
Lapp: Ein besonderes System oder Schema haben wir nicht direkt. Wir stapeln die Bäume lagenweise zu einem runden Haufen. Der Durchmesser des Haufens beträgt so 5 Meter, in der Höhe dürfte so bei 5 Meter Schluss sein. Wir stehen aber auch bei dieser Technik noch am Anfang.
BZ: In manchen Städten verbietet das Umweltschutzamt das Verbrennen. Hatten Sie Schwierigkeiten?
Lapp: Die Feuerwehr möchte mit dieser Veranstaltung Bürgern und Gästen eine besondere Möglichkeit zur Geselligkeit zum Jahresbeginn bieten, die Bürgern sollen hierbei ihre Beziehung zur örtlichen Wehr vertiefen. Ein großes Anliegen unsererseits ist es aber auch, den Bürgern bei dieser Gelegenheit die hohe Brandintensität und die damit einhergehenden Gefahren in der Weihnachtszeit zu verdeutlichen. Somit dient die Veranstaltung auch der Sicherheit und Prävention. Es ist doch besser, die Bäume brennen draußen, als in der Stube. Mit diesem Hintergrund sahen die Behörden in der Veranstaltung keine Abfallbeseitigung, die Baumverwertung erfolgt ja auch gewissermaßen CO-neutral .
Quelle: Badische Zeitung vom 10.Jan 2014 geschrieben von Andrea Steinhard