Am Dienstag den 02.10.12 wurden die Gesamtwehr Gundelfingen um 19.36 Uhr zur Alarm-/Nachtprobe nach Vörstetten im Landkreis Emmendingen alarmiert. Angenommen wurde ein Vollbrand einer Reithalle des Mooswaldhofes.
Zusammen mit den alarmierten Feuerwehren aus Vörstetten, Denzlingen und Reute galt es fünf Personen zu retten, die brennende Halle zu löschen und die Löschwasserversorgung sicher zu stellen.
Dabei war eine der Aufgabe der Feuerwehr Gundelfingen der Aufbau der Wasserversorgung vom Vörstetter Baggersee. Das LF16/12 der Abteilung Gundelfingen und das TLF 16/24 der Abteilung Wildtal fuhren natürlich aufgrund des vorhandenen Löschwassers in den Tanks direkt an das Brandobjekt..

In der Nachbesprechung bescheinigte auch der Emmendinger Kreisbrandmeister Jörg Berger den Feuerwehren eine gute Arbeit: "Die Aufgaben sind von allen fünf Wehren gut gelöst worden, entscheidend war dabei die funktionierende Kommunikation. Jedoch muss in manchen Bereichen das Konzept noch modifiziert werden."

Diese Alarmprobe war wichtig um das Zusammenspiel der einzelnen Feuerwehren auch über die Landkreisgrenzen hinweg zu üben und mögliche Schwächen auf zu zeigen.

Im Einsatz waren 125 Feuerwehrmänner/-frauen und elf Rotkreuzhelfer.

Die Feuerwehr Gundelfingen zeigt ihre alten Lieblingsstücke her und erinnert sich an Alarmierung während des Zweiten Weltkriegs.

GUNDELFINGEN. Früher Lebensretter, heute Lieblingsstück: In Gerätehäusern und auf Dachböden schlummern die Schätze der Feuerwehren. Manche hegen sie, pflegen sie und präsentieren sie bei Umzügen und Festen. Andere Maschinen sind in Vergessenheit geraten und verstauben in Schuppen und Kellern. Für unsere Serie haben einige Feuerwehren in der Region alte Stücke hervorgeholt. Heute: Das Alarmhorn und die Handdruckspritze der Feuerwehr Gundelfingen.

Wenn es heute irgendwo brennt, werden in kürzester Zeit alle Feuerwehrleute im Einsatzgebiet über ihren Piepser verständigt. Und zwar überall, rund um die Uhr. In den 1940ern war das noch ganz anders. Und aus dieser Zeit stammt eines der historischen Stücke der Feuerwehr Gundelfingen. Ein Horn, das Kurt Kiefer gehörte und mit dem er als kleiner Bub durch Gundelfingen lief und bei Feuer Alarm schlug.

Kiefer, von 1956 bis 1993 Kommandant der Wehr, verstarb im Jahr 2011. Kurz vor seinem Tod übergab er sein "Alarmhorn" seinem Nachfolger Alfred Lapp. 1942 wurde die Feuerwehr Gundelfingen gegründet, Kiefers Vater war Kommandant. Davor gab es nur eine sogenannte Löschgruppe, in der im Prinzip jeder der männlichen Bewohner mithelfen musste. Alarmiert wurde über die Kirchenglocke, deren Läuten sich bei Gefahr von dem normalen Glockengeläut unterschied. Stürmen nannte man das, wie Kiefer seinem Nachfolger Lapp erzählte.

Doch in Zeiten des Krieges war ein Kirchturm häufig Ziel von Bombenangriffen. Also musste ein anderes Alarmsystem her. Kiefers Vater kam auf die Idee, seinen Sohn Kurt in sein Horn blasen zu lassen, sobald es irgendwo brannte. Er sollte mit dem Fahrrad durchs ganze Dorf fahren und so die Menschen warnen. Kurt Kiefer wurde das aber bald zu viel, und er holte sich Verstärkung durch einen Schulfreund. Dieser alarmierte den oberen Teil des Dorfes, Kiefer den unteren.

Erst im September 1953 ließ die Gemeinde eine Alarmsirene auf das Rathausdach montieren, so die Gundelfinger Feuerwehrchronik. Ebenso wichtig wie eine zuverlässige Alarmierung ist natürlich auch die Löschwasserzufuhr.

Beim ältesten Löschgerät, das sich im Besitz der Gundelfinger Feuerwehr befindet, handelt es sich auch folgerichtig um eine Handdruckspritze aus dem Jahre 1876. Wann genau sie von der Feuerwehr Gundelfingen angeschafft wurde, ob und wie lange sie im Einsatz war, ist nicht bekannt.

Bekannt ist nur, wie aufwendig die Bedienung einer solchen Spritzen war: Mit erheblichem Kraftaufwand mussten zwei Männer pumpen, während die Wasserträger mit ihren Ledereimern immer für Nachschub an Löschwasser zu sorgen hatten. Mit der öffentlichen Wasserversorgung in Gundelfingen seit 1912 hatte die Handdruckspritze ausgedient. Von da an gab es, über den Ort verteilt, Hydranten. Mit so genannten "Hydrantenkarren" beförderten die Feuerwehrleute Standrohre und Schläuche zum Einsatzort, wo sie nun am Hydranten Wasser mit Druck entnehmen konnten. Die Handdruckspritze bekam jedoch einen Ehrenplatz und wurde 1989 restauriert.

Von 1954 an kam der "Tragkraftspritzenanhänger (TSA) mit Feuerwehrtechnischer Beladung" zum Einsatz. Von einem VW-Motor angetrieben, brachte es die Tragkraftspritze auf eine Pumpleistung von 800 Litern in der Minute. Zehn Jahre lang war der TSA das einzige Einsatzgerät der Freiwilligen Feuerwehr von Gundelfingen. Bei einem Alarm, so Alfred Lapp, hängte derjenige, der mit passendem Traktor als erstes das Gerätehaus erreichte, den TSA an sein Gefährt. Das Gerätehaus stand übrigens dort, wo heute das Kultur-und Bürgerhaus ist. Weil in Gundelfingen zu jener Zeit viele Gartenbaubetriebe ansässig waren, standen außerdem einige motorisierte Dreiräder zur Verfügung. Sonst Transportmittel der Gärtner, dienten sie bei Feuerwehreinsätzen der Beförderung von Schläuchen und Gerätschaften. Im April 1964 bekam die Gundelfinger Feuerwehr ein Löschfahrzeug (LF) der Marke Daimler-Benz, Typ LF 407. Zusammen mit dem TSA bildete es bis 1988 den "ersten kleinen Löschzug". Neun Mannschaftsmitglieder hatten in diesem Oldie Platz. Bis 1995 war er im Dienst.

Wenn heute die Floriansjünger der Gundelfinger Abteilung ausrücken müssen, so stehen ihnen dafür zwei Löschfahrzeuge, ein Gerätewagen, ein Einsatzleitwagen und ein Mannschaftstransportwagen zur Verfügung. Von der Abteilung Wildtal kommen noch ein Tanklöschfahrzeug sowie ein Löschgruppenfahrzeug hinzu - wegen der hügeligen Wildtäler Topographie beide auf Unimog-Fahrgestellen.

Laut einer Faustregel sollte ein Prozent der Bevölkerung eines Ortes in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv sein. In der Gesamtwehr Gundelfingen/Wildtal sind derzeit etwa 60 Feuerwehrleute - inklusive drei Frauen - aktiv. Dies entspricht einer Quote von ungefähr 0,5 Prozent. Personell müsse die Wehr zwar nicht auf 120 aktive Mitglieder aufgestockt werden, so Jens Lapp, seit 2011 Gesamtkommandant. "Wir sind in der Lage, sämtliche Einsätze zu stemmen."

Quelle: Mo, 20. August 2012, Veröffentlicht in der gedruckten Ausgabe der Badischen Zeitung. 
von: Gabriele Fässler

Horn

Seit vielen Jahren veranstaltete die Feuerwehr Gundelfingen am 17.06.2012 wieder einmal einen Tag der offenen Tür. Die Bevölkerung konnte sich in mehreren Schauübungen zum Thema Löscheinsatz und Unfallrettung ein Bild über die Schlagkräftigkeit ihrer Feuerwehr machen. Wer wollte konnte am Feuerlöschertrainer gleich selber versuchen das Feuer zu löschen.

Das Kinderprogramm mit Zielspritzen etc. kam auch aufgrund des tollen Wetters sehr gut an.

An einem Simulationshaus für Rauchmelder wurde gezeigt, wie sich der Rauch in einer Wohnung / einem Haus ausbreitet und wie der Rauchmelder die Personen in der Wohnung auf das Feuer aufmerksam machen kann.

Zahlreiche Besucher darunter auch der Bürgermeister und einige Gemeinderäte konnte einen Rundgang durch das Gerätehaus machen. Dort gab es die Atemschutzwerkstatt, die Schlauchwerkstatt sowie die Fahrzeughalle zu besichtigen.

Leider gab es bis jetzt keinen konkreten Interessenten der die Feuerwehr Gundelfingen durch seine aktive Mitgliedschaft unterstützen wollte.